Zettelkasten und Second Brain
Zwei Gehirne sind besser als eins
Der Mensch ist nicht gerade das beste Speichermedium. Unser Kopf ist eher ein Sieb als eine Festplatte. Und selbst wenn wir uns an etwas erinnern, verzerren wir es oft unbewusst oder lassen wichtige Details aus. Hier kommen der Zettelkasten und das Second Brain ins Spiel: Sie helfen uns, Wissen nicht nur zu speichern, zu organiseren, sondern auch clever zu nutzen.
Warum das nützlich ist?
- Du merkst dir (besser), was wirklich zählt.
Statt endlos zu googeln oder die gleichen Dinge zehnmal neu zu lesen, baust du dir eine eigene Wissensdatenbank, die genau auf dich zugeschnitten ist. - Ideen verpuffen nicht mehr.
Kennst du das? Du hast eine Idee, die dir sogar richtig gut vorkommt, und zwei Stunden später ist sie weg. Notizen retten diese Gedanken, bevor dein Hirn sie im „Wartezimmer des Vergessens“ vergammeln lässt. Aber Notizen, wenn sie auf Zettel gebannt sind, bringen gleich das nächste Problem mit sich: Sie sind überall, nur nicht da, wo du sie brauchst oder wiederfindest. Oder landen irgendwann einfach im Müll. - Wissen wird lebendig.
Statt einfach nur Informationen abzuspeichern, kannst du sie verknüpfen, hinterfragen und zu etwas Neuem zusammensetzen. Genau das, was Wissenschaftler, Autoren oder Künstler oft machen. Bestes Beispiel dafür ist Niklas Luhmann, der einen gigantischen Zettelkasten hatte. - Produktiver arbeiten, statt ständig nachzudenken, was als Nächstes kommt.
Ein Zweitgehirn hilft dir, Projekte zu strukturieren, Aufgaben zu priorisieren und Inhalte sinnvoll zu sortieren. So bleibt dein Kopf frei für das Wesentliche. - Kreativität fördern.
Ein Zettelkasten ist wie eine riesige Ideensammlung, in der sich Gedanken spontan zu neuen Konzepten verbinden können. Große Denker wie Niklas Luhmann nutzten dieses Prinzip, um nicht nur bahnbrechende Werke zu schreiben, sondern vor allem viele Werke bzw. ein Werk in zg Bänden.
Und weshalb ich vom Zettelkasten (nach Luhmann) und dem Second Brain (nach Forte) spreche?
Ein Zettelkasten ist wie eine geheime Bibliothek in deinem Kopf, in der die Bücher automatisch zu neuen Erkenntnissen zusammenfinden. Ein bisschen wie eine WG, in der die Bücher miteinander diskutieren und Nachwuchs zeugen.
Das Second Brain ist dein digitaler Assistent, der alles organisiert, und dich bei der Projektarbeit unterstützt. Damit die neuen Ideen wirklich in der Praxis ankommen.
Zettelkasten vs. Second Brain: Was ist was und wie fängt man an?
Wie eben schon erwähnt, sind der Zettelkasten und das Second Brain wie zwei unterschiedliche Superkräfte:
- Der Zettelkasten denkt mit dir.
Er speichert nicht nur Wissen, sondern hilft dir, neue Ideen und Verknüpfungen zu entdecken. Er funktioniert wie eine organische Bibliothek, durch die neue Gedanken entstehen. - Das Second Brain ist dein zuverlässiger Assistent. Es organisiert, strukturiert und stellt sicher, dass du immer Zugriff auf deine wichtigen Informationen hast.
- Beide Systeme lassen sich auch kombinieren:
Zettelkasten für freie Ideenfindung
Second Brain für strukturierte Umsetzung
Wie fängst du an?
Du brauchst kein kompliziertes System. Im Gegenteil: Je umständlicher und komplizierter etwas ist, umso höher sind die Hürden beim Start und beim Beibehalten. Wichtiger ist, dass du loslegst und dabei bleibst.
- Zettelkasten:
Notiere eine Idee pro Karteikarte / Notiz klar und verständlich für dein zukünftiges Ich.
Verknüpfe Notizen, die zusammenpassen, um neue Verbindungen zu entdecken.
Keine Angst vor Chaos. Das System wächst mit dir! - Second Brain:
Nutze ein digitales Tool (z. B. Notion, Obsidian, Evernote).
Organisiere Notizen mit der PARA-Methode:
Projekte → Woran arbeitest du gerade?
Areale → Langfristige Interessen und Verantwortungen.
Ressourcen → Nützliches Wissen und Referenzen.
Archiv → Fertige oder pausierte Inhalte.
Sortiere deine Notizen dorthin, wo du sie später leicht wiederfindest.
Was ist besser für dich?
Willst du kreativ denken, Wissen verknüpfen & neue Ideen generieren? → Zettelkasten
Willst du produktiver arbeiten, Infos speichern & organisieren? → Second Brain
Du kannst aber auch das Beste aus beiden Welten kombinieren, da sich beide Systeme nicht widersprechen!
So klappt’s im Alltag
Wie bleibt dein System lebendig?
Ein Zettelkasten oder Second Brain ist nur so gut, wie du es nutzt. Damit es kein staubiges Notiz-Grab wird, helfen ein paar einfache Prinzipien:
- Regelmäßig überprüfen:
Notizen ohne Praxis sind wie Fitnessgeräte, die nur als Kleiderständer dienen. Überfliege deine gesammelten Gedanken und prüfe, ob du neue Verknüpfungen findest. - Qualität statt Quantität:
Nicht jede Notiz ist Gold wert. Füge nur hinzu, was dich wirklich weiterbringt oder zum Denken anregt. - Sortiere nur so viel wie nötig:
Ein komplexes Ordnungssystem klingt gut, wird aber schnell zur Bürokratie. Halte es einfach und flexibel, sonst verbringst du mehr Zeit mit Sortieren als mit Nutzen. - Nutze es aktiv!
Verfasse Zusammenfassungen, plane Projekte oder schreibe Texte mit deinem System. Nur gespeicherte Notizen ohne Anwendung sind wie Schokokekse, die du nie isst – eine verpasste Chance! (Außer du verschickst die Schokokekse ans Krümelmonster.)
Ob kreativer Zettelkasten oder organisiertes Second Brain:
Hauptsache, du baust ein System, das dich unterstützt und nicht belastet. Fang klein an, probiere es aus und passe es an deine Bedürfnisse an.
Wills du noch einige Infos oder ein Video dazu sehen? Dann schaue dir mein Video an. Es gibt passend dazu auch ein PDF, das du herunterladen kannst.