von Yvonne Hensgen | Jan. 4, 2025 | Allgemeines, Kurzgeschichte
Hoffe, ein schönes Silvester gehabt zu haben, prost Neujahr oder wie auch immer!
Für alle, die kleine Tiergeschichten lieben, habe ich eine Kurzgeschichte mit der Hauptpers…katze Moritz im Gepäck, so wie er Silvester erlebte:
Schon wieder knallte es irgendwo. Moritz zuckte zusammen, schaute sich vorsichtig um, dann rannte er über die Straße zurück zu seinem Garten, seinem Revier. Nicht noch so ein Knallding gleich neben ihm! Beinahe hätte es ihn vorhin erwischt! Als dieses laute Ding direkt neben ihm losging, waren einige Menschen in seiner Nähe. Sie lachten und jubelten, als ob es etwas Schönes wäre. Ihm dagegen klingelten nach wie vor die Ohren von diesem Krach, genauso hatte er noch den Geruch von Verbranntem in seiner Nase. Verbrannt = Feuer = heiß = kann wehtun!
Wussten die Menschen das nicht?
Bei den kleinen waren auch große Menschen dabei gewesen, die müssten doch auf jeden Fall wissen, dass Feuer gefährlich war. Also bei seiner Spezies, den Katzen, waren Junge schützenswert, die setzte man nicht einfach solchen Gefahren aus! Aber die Menschen hatte es wohl nicht interessiert. Sie fanden es sogar sehr lustig, als ihre Jungen weiße Papierkügelchen auf den Boden warfen, die ebenfalls knallten und verbrannt rochen. Fast so schlimm wie diese funkensprühenden Knalldinger, die vom Boden wegflogen, aber keine Vögel waren. Verrückte Menschen, vermutlich lebensmüde, anders konnte er sich dieses Verhalten nicht erklären. […]
Wenn du mehr lesen willst: Hier ist ein PDF für dich.
Mit dieser Kurzgeschichte, die auch gerne weitergeleitet und verbreitet werden darf (nur bitte mich als Urheberin drin lassen!) verbinde ich einen kleinen Appell: Bitte böllert an Silvester nur um Mitternacht, dann wenn es eigentlich auch erlaubt ist.
Ich weiß nicht, wie es bei euch war, aber hier in Bad Kreuznach begann Tage vorher schon der Knallwahnsinn, der auch am 01.01.2025 noch anhielt. Mich als Mensch stört diese Rücksichtlosigkeit, aber ich kann damit leben. Ich denke allerdings oft an meinen (verstorbenen) Kater, für den diese Zeit gar nicht angenehm war, so wie für viele andere Haustiere. Doch die können sich immerhin noch in die Häuser zurückziehen. Für all die Tiere, die da draußen leben, dürfte das eine echte Horrorzeit sein. Müssen wir Menschen denn immer nur an das eigene Vergnügen denken und so rücksichtslos sein? Außerdem: Wenn es nur einmal im Jahr an Silvester stattfindet, ist es etwas Besonderes. Wenn wir aber eine Woche Dauersilvester haben, geht der Reiz verloren (und nervt nur noch).
P.S.:
Moritz ist der schwarze Kater von Kerstin, der Protagonistin des Buches „Katze in der Tasche“, erhältlich über Amazon.
von Yvonne Hensgen | Okt. 23, 2024 | Challenge, Storytelling, Zukunft
…na, wer weiß, was dieser seltsame Kauderwelsch da oben bedeutet? Also ich war, als ich diese Ausdrücke vor einigen Jahren das erste Mal hörte, vollkommen überfragt.
Preptober? Prepper + Oktober.
NaNoWriMo? National Novel Writing Month
Immer noch nicht schlauer? Dann lies den nächsten Absatz. Falls du es bereits weißt, überspringe den Absatz am besten. 😉
Im Preptober bereitet man sich auf den NaNoWriMo vor
1999 gründete der US-Amerikaner Chris Baty den NaNoWriMo. Mit 20 Freunden und Bekannten schloss er sich zusammen. Sie alle hatten das Ziel, in einem Monat den Rohentwurf einer Novelle zu schreiben, Umfang: 50.000 Worte. Im Jahr darauf verlegten sie diesen Schreibmonat auf den November, da das Herbstwetter eher zum Schreiben einlädt. Ab 2000 wurden es immer mehr Teilnehmende, nach und nach auch internation. Die Wikipedia nennt für 2009 über 165.000 Autoren weltweit. Für 2022 führt die offizielle Website NaNoWriMo.org 413.295 Schreiberlinge auf.
Dieser National Novel Writing Month, der nationale (mittlerweile internationale) Romanschreibemonat, dürfte damit wohl Ausmaße erreicht haben, von denen Chris Baty und seine Mitschreiber*innen 1999 nicht einmal geträumt haben dürften.
Die 50.000 Wörter wählte er, damit der innere Kritiker verstummt und überhaupt erst einmal ein Rohentwurf entsteht. Manche meinen ja, ein Buch würde einfach so mal aus dem Ärmel fallen und das dann sofort perfekt. Oh nein… Erste Entwürfe sind von Natur aus eher… naaaaaaaja. Unser innerer Kritiker verbessert da zunächst mal nichts, der bremst nur aus. Bei diesem Tempo, das während des Novembers vorgelegt werden soll, besteht die Chance, den kleinen Quälgeist Luft schnappend am Wegesrand stehen zu lassen, will er nicht überfahren werden. Und wenn der November vorbei ist – dann darf er gerne mithelfen, alles in etwas Lesbares zurechtzuzimmern.
Zumindest so der Plan. Da trotzdem 50.000 Worte ein heftiges Ziel sind, entwickelte sich der Preptober, in dem sich die teilnehmenden Schreibertierchen auf den NaNoWriMo vorbereiten. Das geht vom „Habe ich überhaupt alles?“, einigen Vorabüberlegungen, die Familie vorwarnen bis hin zu ausgefeilten Plots und Charakterstudien, die das Schreiben erleichtern sollen. Mit ein wenig Ausrüstung fällt schließlich jede Wander- oder Klettertour ebenfalls leichter.
2024 – Jubiläumsjahr
25 Jahre gibt es nun den NaNoWriMo. Ich wollte schon vorher daran teilnehmen, es kam jedoch immer wieder etwas dazwischen oder ich vergaß es ganz schlicht und einfach. Doch dieses Jahr, passend zum Jubiläum, habe ich beinahe in letzter Sekunde (gestern… *hust*) daran gedacht.
Was ich mir davon verspreche?
Nun ja, einer meiner Romanidee aus dem Kopf zu bekommen, diese Ideen stauen sich eh schon. Kurz notieren, um Platz in den Kopf zu bekommen, nützt nichts. Wirklich geschrieben habe ich dann immer noch nichts und die nächsten Ideen kommen dann auch schon wieder angeschlichen.
Außerdem wollte ich es längst einmal ausprobieren, ob ICH einen Rohentwurf in einem Monat hinbekomme. Dass es andere bereits geschafft haben, ist klar. Aber packe ich das? Ich habe keine Ahnung! Theoretisch ja, doch praktisch…???
Ich will wissen, wie es ist.
Schweigt der Kritiker dann wirklich weitgehendst?
Will ich danach überhaupt noch schreiben oder habe ich dann vollkommen die Schnauze voll?
Oder entwickele ich mehr Schreibdisziplin?
Finde mehr oder bessere Schreibtricks?
Das Einzige, was mich gerade ein wenig beruhigt: Ich weiß, dass ich schon eine kurze Novelle und einen Ratgeber geschrieben habe. Selbst wenn ich es nicht schaffe, den Rohentwurf zu beenden, stehen die Chancen gut, dass trotzdem ein Roman entstehen wird.
Eine Herausforderung wird es trotzdem, das ist sicher.
Und du? Welche Herausforderung hast du dir als nächstes angelacht?
von Yvonne Hensgen | Sep. 6, 2024 | Beruf, Karriere
Bewerbungen schreiben und versenden? Mag ich nicht. Ich mag den kompletten Bewerbungsprozess nicht. Es nervt, wenn bereits die Stellenanzeige zu viele Fragen für mich offen lässt. Es nervt, wenn ich umständlich Unterlagen hochladen und trotzdem Formulare wie bei Ämtern ausfüllen muss. Ganz zu schweigen von dem Erstellen irgendwelcher Accounts nur für diese eine Bewerbung – und dann bekomme ich maximal eine automatische Antwort und höre nichts mehr. Bewerbungen nerven!
Liebe Leute in den Führungspositionen und HR-Menschen:
Meint Ihr nicht, dass es wirklich mal Zeit wird, Euren Bewerbungsprozess zu modernisieren? Ihr verhaltet Euch wie in den Zeiten der Massenarbeitslosigkeit und beklagt Euch über fehlende Fachkräfte. Schon mal dran gedacht, dass Ihr fähige Leute auch abschrecken könnt? Ich gebe Euch gerne einige Beispiele.
Stellenanzeige: Eierlegende Wollmilchsau soll sich zum Nulltarif ausbeuten lassen?
Ja, das ist hart formuliert. Doch für mich klingen sehr viele Stellenanzeigen genau so!
Die Arbeitsgebiete und Aufgaben sind nicht klar abgegrenzt. Beispiel:
Ein Bildungsunternehmen suchte eine Trainerin für EDV-Kurse, die „remote vor Ort“ stattfinden sollten. Aha. Geht auch remote von mir Zuhause aus? Gleichzeitig stand drin, dass die Arbeitszeiten flexibel seien, obwohl die Kurse zu festen Zeiten stattfanden. Natürlich fragte ich mich da bereits, ob ich fest oder befristet angestellt bin oder das auf Honorarbasis laufen soll. Doch neben dem Unterrichten sollte ich auch Lehrpläne und Kursprogramme „in Absprache“ für andere erstellen, die Evaluation durchführen und und und. Okay…???
Wenn ich selbst unterrichte, sind es dann die selbst erstellten Kurse oder Kurse, die andere erstellt haben? Zudem wurde eine ganze Bandbreite an Themen genannt. Heißt das, das ist im Aufbau und wir erstellen zunächst eine Basis, die dann alle Unterichtende nutzen? Für meinen eigenen Unterricht bin ich es gewohnt, genauso tauschten meine Kolleg*innen und ich uns aus, damit es nach außen ein einheitliches Bild ergab. Ist es so gemeint?
Ich mag es absolut gar nicht, wenn ich eine Rückfrage zur Stellenanzeige selbst habe, aber telefonisch abgewimmelt werde oder, wenn per Mail gefragt, meine Frage ignoriert wird. Keine Antwort heißt für mich: Ihr wollt keine Bewerbung.
Hinzu kamen bei dieser Stellenausschreibung weitere sehr unklare Aussagen, bei denen ich genauso gut plötzlich Standortleiterin oder sonstiges hätte sein können. Selbstverständlich nicht so bezeichnet, das würde ja mehr kosten. Und ganz selbstverständlich tauchten einige der üblichen Floskeln auf, für die es mittlerweile wirklich Schmerzensgeld an die Menschen geben müsste, die diese Stellenanzeige überhaupt lesen!
Beim Lesen solcher Anzeigen beginnt es bereits, dass Bewerbungen nerven. Und wie gesagt: Keine Antwort auf meine Frage, durch die ich mehr Klarheit bei all dem gewinnen wollte? Bye, ich melde mich so schnell nicht wieder bei Euch!
„Wie geben Ihnen eine sinnstiftende Arbeit!“
Was mich an dieser Floskel stört? Sie wird meist von Firmen verwendet, die durch das „Sinn“-Argument die Gehälter drücken wollen. Bei manchen hatte ich sogar schon den Eindruck, als ob sie erwarten würden, dass für diese Sinnstiftung bezahlt werden müsste.
- Sollte das ein „Wir holen die Millenials ins Boot“-Schiene sein? Haltet Ihr die Leute für so dumm, dass sie einen Extrahinweis darauf brauchen, wie „sinnstiftend“ etwas ist?
- Es handelt sich meist um vollkommen normale Jobs. Sie sind weder moralisch, ethisch oder sonstwie herausfordernd, noch unbedingt darauf aus, Armen zu helfen, Kranken, sonstigen Hilfesuchenden. Es sind ganz einfach gewöhnliche Jobs. Ein Etikett ankleben ändert nichts an dieser Tatsache.
- Wenn die Tätigkeit sinnstiftend ist, dann wird das bereits bei der Jobbeschreibung deutlich.
- Die Bewertung, ob etwas sinnstiftend ist oder nicht, liegt nicht bei den Arbeitgebern, sondern bei den Menschen, die diese Tätigkeit ausüben.
- Wenn das Leben so unbedeutend ist, dass jemand eine Arbeitsstelle benötigt, die im Stellenangebot als „sinnstiftend“ beschrieben wird, ist es sehr traurig für die jeweilige Person.
- Unternehmen, die „sinnstiftend“ schreiben und brüllen, sind meistens die arbeitnehmerunfreundlichsten. Die schlimmsten Ausbeuter, die mehr und noch mehr verlangen, bis ein Arbeitnehmer*in ausgebrannt ist! Zumindest meiner Erfahrung nach.
Kurz: Liebe Firmen, spart Euch diese wenig sinnvolle Floskel. Die glaubt Euch eh keiner.
„Angemessene Vergütung“
Eine weitere Floskel, die so unheimlich viel, nämlich NICHTS aussagt!
Was ist denn „angemessen“? Angemessen für den Arbeitnehmer oder den Arbeitgeber?
Natürlich gehört zu einer Stelle mehr als das Gehalt. Da ich jedoch Miete, Nebenkosten, Strom zu zahlen habe und für meinen Lebensunterhalt aufkommen muss, ist der Punkt „Gehalt“ für mich wichtig. Wenn ich gar keinen Anhaltspunkt finde, nicht einmal eine Orientierung am Tarifvertrag von XYZ, stattdessen jedoch im Internet bei der weiteren Recherche auf negative Bewertungen das Gehalt betreffend stoße, dann seid Ihr für mich uninteressant.
<Ironie an>Süß <Ironie aus> ist es auch, wenn vom gleichen Unternehmen eine Honorarkraft gesucht wird mit dem Hinweis, es würde ein attraktiver Stundensatz von 20 Euro bezahlt werden. 20 Euro? Als Selbstständige? Was soll daran „attraktiv“ sein? Zumindest weiß ich dann, dass diese Firma Fachkräfte möglichst zum Nulltarif sucht.
Ich habe weder Lust, ausgenutzt zu werden, noch Böcke auf Gehaltsangebote, bei denen ich gleich weiß, dass ich mit Wohn- oder Bürgergeld aufstocken muss. Vergesst es einfach. Hier kann ich auch jedem jüngeren Menschen nur abraten. Bewerbungen bei solchen Firmen nerven nicht nur, sie sind vergeudete Zeit.
Noch etwas: Oft werben Formen auch mit dem „überdurchschnittlichen Gehalt“, dem „attraktiven Gehalt“ oder der „leistungsgerechten Bezahlung“. Was heißt das konkret?
Meiner Erfahrung nach ist das genauso aussagekräftig wie die „angemessene Vergütung“, nämlich gar nicht. Bei manchen Unternehmen müsste bei der Werbung mit der „leistungsgerechten Bezahlung“ eigentlich sogar Leistung zurückgehalten werden, wenn sie mit Niedriglöhnen abspeisen wollen.
Laut zweier Befragungen von StepStone liegen die fehlenden Gehaltsangaben bei den Hürden bei der Bewerbung auf Platz 1, ich bin also nicht alleine. Hier nachzulesen: Was Jobsuchende als nervig empfinden
„…aber wir haben doch einen Billiardtisch und sowas!“
Na und? Auch kostenloses Wasser oder Obst ändern nichts an der Tatsache, dass ich mein Dach über dem Kopf bezahlen muss. Das sind allenfalls nette Extras.
Oder wollt Ihr mich fürs Billiardspielen bezahlen, egal wie mies ich darin bin?
„…aber unsere Unternehmenskultur!“
Die ist doch immer absolut fantastisch, wenn ich den Unternehmen zuhöre. Ich habe es noch nie erlebt, dass jemand zu mir gesagt hat: „Unsere Mitarbeiter kommen und flüchten bei der nächsten Gelegenheit. Vielen Dank für Ihren Mut, sich trotzdem hier zu bewerben!“
Daran ändern viele Teamaktivitäten, die in Stellenanzeigen wie ein Muss klingen, nichts. Im Gegenteil: Bei mir baut das zusätzlichen Druck auf, weil ich ja nun nicht nur beruflich, sondern auch in meiner Freizeit „performen“ muss. Wenn genannt, dann bitte so, dass es wirklich wie ein freiwilliges Angebot rüberkommt.
Noch ein Satz zur Unternehmenskultur: Das gute alte Lob und die Anerkennung sowie einen Mitarbeitenden menschlich wirklich sehen – das fehlt bei den meisten Betrieben.
(Kostet ein Unternehmen garantiert weniger als ein Fitnessraum und sosntiges, ist jedoch effektiver.)
Stellenanzeigen und Bewerbungen nerven: Floskel-Bingo
Wie? Ihr seid genervt von Floskeln wie „Ich bin eine flexible und vielseitige Mitarbeiterin, die teamfähig ist“?
Mich nerven viele Eurer Floskeln. Einige habe ich bereits genannt, hier kommen weitere:
- Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben
- kollegiales Umfeld
- familiäre Atmosphäre (Hilfe, hatte ich schon! Nein, ich will nicht in Familienkram hineingezogen werden!)
- Mitarbeit in einer erfolgreichen Unternehmensgruppe
- vielfältige Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, Mitgestaltungsmöglichkeiten
- proaktiv (…ich bin dann mal contrainaktiv)
- „Hands-on-Mentalität“
- humorvolle Unternehmenskultur
- Start-up-Atmosphäre (heißt für mich eher: miese Bezahlung und viele Überstunden)
- bei Bildungsträgern beliebt: „Bildung ist eine Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.“, manchmal ist es sogar eine entscheidende Grundlage, eine unentbehrliche oder was auch immer.
- ganzheitliche Ausrichtung
- moderne technische Ausstattung (…na, immerhin keine Schreibmaschinen mehr)
- „Wir suchen Mitarbeiter, die selbstmotiviert sind.“, „…begeisterungsfähig sind.“, „…Einsatzfreude mitbringen.“, „…kreative Alleskönner.“ (Gehen da nur bei mir alle Alarmsirenen los?)
- „Sie sind sozial kompetent…“
- seltsame Übertreibungen wie „einzigartigsten“, „vielseitigsten“, „passgenauesten“, ebenso wie „Berufung“ für eine Praktikumsstelle oder einen Minijob
Weitere gibt es hier: Nervigste Floskeln in Stellenanzeigen
Dieses Denglisch!
Was ich ebenfalls nicht ausstehen kann: dieses Denglisch!
Teilweise habe ich null Ahnung, was Ihr überhaupt von mir als Bewerberin wollt, da ich weder mit Deutsch, mit Englisch noch mit meiner Fachsprache, die ja ebenfalls sehr spezifisch sein kann, weiterkomme.
Wollt Ihr darüber hinwegtäuschen, dass Ihr null Ahnung habt, was für diese Stelle überhaupt relevant ist? Und da Ihr es nicht versteht, soll es scheinbar keiner verstehen? Das heißt aber auch, dass diese Stelle so schnell nicht besetzt wird, oder dass mit einer Luftpumpe, die genauso auf diesen Blödsinn steht, am Ende besetzt wird.
Mein Haupteindruck ist jedoch, dass Ihr nur wollt, dass alles suuuupertoll und hip und modern klingt, dabei handelt es sich um eine stinklangweilige Stelle.
Accounts, Uploads… Ab jetzt nerven Bewerbungen wirklich!
Wie bereits am Anfang erwähnt: Für mich ist es nicht nachvollziehbar, weshalb ich einen Account erstellen muss, damit ich meine Bewerbung abschicken kann. Für mich bedeutet das lediglich, dass ich noch ein Passwort aufschreiben muss. Darauf habe ich von vorneweg keine Lust.
„Darf“ ich dann meine Bewerbungsunterlagen hochladen, danach nochmals all meine Lebenslaufdaten in Formularfelder tippen, würde ich am liebsten abbrechen. Was soll das? Wieso muss ich unbezahlt bereits doppelt arbeiten? Zumal ich es so oft erlebte, dass die Formularfelder so kurzsichtig angelegt wurden, dass ich bereits zu Abkürzungen und sonstiges zurückgreifen muss, was mir das Gefühl gibt, zu schummeln. Ich wohne z. B. in einer Straße, die einen längeren Namen hat. Alleine die bereitet regelmäßig Probleme, die keine sein dürften.
Die Krönung ist es dann, wenn ich fernab meiner angestrebten Stelle irgendwelche Tests absolvieren soll.
Sorry, Bewerbungen bei Euch nerven so sehr, eigentlich habt Ihr dann bereits bei mir verloren. Und ich bin mir sicher, dass Euch dadurch viele Topleute entgehen, weil sie diesen Blödsinn nicht mitmachen wollen.
Rückmeldungen erwünscht!
Liebe Arbeitgeber*innen, ich wünsche mir wenigstens eine kurze Rückmeldung auf meine Bewerbung! Mittlerweile bin ich ja bereits glücklich, wenn diese automatische, vollkommen unpersönliche Antwort kommt. Dann weiß ich wenigstens, dass meine Bewerbung angekommen ist trotz Eurer Upload-Hürden.
Schöner ist es, wenn ich zwischendurch mal eine kurze Nachricht erhalte, falls der Bewerbungsprozess noch läuft, und wie lange es voraussichtlich noch dauern wird.
Zum Ko*** finde ich es dagegen, wenn gar nichts kommt. Ich hasse es, wenn mir das Gefühl vermittelt wird, dass ich Euch nicht einmal eine Absage wert bin. Oder haltet Ihr meine Unterlagen irgendwo bereit, falls sich nach X Jahren was tut? Dann bitte ich um eine Info!
Was ich, außer null Rückmeldungen, auch bereits erlebt habe:
- Meldung nach einem Jahr mit dem Hinweis, die Stelle wurde andersweitig besetzt (immerhin eine Rückmeldung, aber…???)
- „Wir benötigen ab sofort“, „könnten Sie bereits am xxx. anfangen?“ – ein halbes Jahr später erfahre ich dann, dass sich das Projekt zerschlagen hat, nachdem ich vorher nach der Eile zigmal vertröstet oder ignoriert wurde
- Bei einer Zeitarbeitsfirma passiert: Dort als Mitarbeiterin beworben, dann plötzlich die Aufforderung mein Profil zu ergänzen, wobei ich plötzlich behandelt wurde, als ob ich als Hilfskraft über diese Zeitarbeitsfirma eine Stelle suchen würde.
- Absagen für Stellen, auf die ich mich nicht beworben habe
…und noch einiges mehr. Ihr erwartet von den Bewerbern und Bewerberinnen, dass sie eine ordentliche Bewerbung abliefern. Wir erwarten, dass Ihr uns weder wie Luft noch wie Dreck behandelt und überhaupt wisst, was Ihr da macht.
Bewerbungen nerven, der ganze Prozess nervt!
Leider ist es damit immer noch nicht getan, bis eine Einstellung winkt. Dafür sind zunächst einmal Vorstellungsgespräche nötig. Für mich ist es okay, wenn diese telefonisch oder per Videotelefonie stattfinden, in unserer eher ländlich geprägten Gegend sind diese jedoch noch sehr selten.
Was mich dann richtig nervt:
- Ich wurde eingeladen – und das Gespräch dreht sich um eine vollkommen andere Stelle. Meist ist diese Stelle weitaus unattraktiver oder ganz schlicht und einfach völlig unpassend.
- „Wenn Sie nicht zu dieser Stelle passen, weshalb haben Sie sich dann beworben?“ „Wenn ich doch nicht passe, wieso haben Sie mich eingeladen???“
- Meine Bewerbungsunterlagen wurden gar nicht gelesen! Der Bachelor-Abschluss genügte für die Einladung, nur um dann festzustellen, dass ich „das Falsche“ studiert habe bzw. „Bewerbung als…“ ja darauf steht und ich im falschen Stapel gelandet bin.
- Verhörszenarien: Ich sitze auf einem Stuhl mitten im Raum, während im Halbkreis zig Leute hinter Tischen sitzen, mich begutachten und ins Kreuzverhör nehmen.
- „XXX ist heute nicht da.“ Warum wurde mir nicht abgesagt?
- „Warten Sie hier.“ Ich bin ja großzügig und warte, aber wenn nach spätestens einer halben Stunde nicht einmal eine Rückmeldung, ein Hinweis, ein neuer Termin oder irgendwas kommt, bin ich weg.
Ganz zu schweigen von all den Fragen, die weder etwas mit meiner Tätigkeit zu tun haben noch einen Arbeitgeber etwas angehen. Ich habe so oft direkte und versteckte Fragen nach meinem Kinderwunsch gehört bzw. beantwortet, man könnte wirklich meinen, das wären alles Chemiekonzerne oder Firmen gewesen, bei denen die Arbeit dort einem ungeborenen Kind schaden könnte.
Mein Fazit: Bewerbungen nerven und der Prozess dient der Abschreckung
Einige Firmen sollten sich einfach mal an die eigene Nase fassen statt sofort bei fehlenden Bewerbungen „Fachkräftemangel!“ oder „Arbeitkräftemangel!“ brüllen. Vielleicht seid Ihr ganz schlicht und einfach bereits beim Bewerbungsprozess einfach nur unattraktiv, weil Ihr es zu unverständlich und umständlich macht?
Schaut mal hier: Von wegen Fachkräftemangel: Das rätselhafte Verhalten vieler Unternehmen im Bewerbungsprozess
Hinzu kommen weitere Punkte wie eine wirklich „angemessene Bezahlung“, auf die Menschen eingehen und Arbeitsbedingungen schaffen, bei denen weniger irgendwann vollkommen ausbrennen, gerade zum Beispiel im sozialen Bereich, in der Pflege usw. Wenn ich weiß, dass ein Unternehmen nur ausbeutet, will ich dort nicht arbeiten.
Ich lebe nicht, um zu arbeiten, bis ich weggeworfen werde, weil ich nicht mehr arbeiten kann.
von Yvonne Hensgen | Aug. 30, 2024 | Bucherscheinung, Karriere, Mental Health, Zukunft
Irgendwie ist es ein seltsames Gefühl, wenn ein Projekt beendet ist, das doch eine gute Weile in Anspruch nahm. Ich habe ein Buch geschrieben, es ist auf Amazon erschienen – und jetzt? Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit, so verrückt es klingt.
Buch geschrieben und Selbstvermarktungsangst
Genau jetzt beginnt der Part, der mir am schwersten fällt. Ich soll und will mich selbst vermarkten bzw. mein Buch, aber obwohl ich nun sogar ein Thema habe, hadere ich mit mir selbst.
Nerve ich zu sehr? Oder bin ich zu zaghaft? Wen darf ich denn eigentlich nerven? Passen die Frage und der Ausdruck „nerven“ überhaupt?
Mein Kopf kennt die Theorie. Andere könnte ich wunderbar beraten, ihnen Mut zusprechen, vielleicht auch sie unterstützen – aber für mich selbst sieht das vollkommen anders aus. Immer wieder halte ich mich selbst klein mit meinen Selbstzweifeln und meiner Selbstkritik. Ich denke, ich laufe nicht Gefahr, „zu stolz“ und überheblich zu werden. Das müsste ich erst einmal üben. 😉
Während ich das tippe, habe ich gleich noch eine weitere Kritik im Kopf: Das schreibt man doch nicht! Menschen stehen auf Helden und nicht auf jemand mit einem Mangel an Selbstwertgefühl.
Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen alle immer nur hach-so-toll nach außen tun mussten, denn dann hätte ich wirklich verloren. …und wer sagt, dass es keine „Heldengeschichte“ ist, wenn man nicht über seinen Schatten springt? Wenn ich immer alles könnte und niemals an mir selbst zweifeln würde, wäre ich 1.) nicht ich, würde ich 2.) niemals dazulernen und wäre 3.) vom Dunning-Kruger-Effekt betroffen.
Fieser „Kater“
Zu allem Überfluss hatte ich neben meinen Zweifeln an mir von Mittwoch bis heute so etwas wie einen „Kater“. Er kam schnur(r)stracks nach der anfänglichen Freude, dass ich endlich das Buch veröffentlicht hatte. Der Kater lautet Depressionsgefahr und strich um meine Beine, aber weniger schmusend, sondern mit dem Hintergedanken, mich zu Fall zu bringen. Irgendwie machte ich weiter, aber zwischendurch ertappe ich mich beim Heulen und leer an die Decke starren.
Ich weiß, dass ich dagegensteuern muss, damit ich nicht wieder abstürze. Ist nur leider nicht so einfach. Es ist leider bei mir so, dass ich nach einer kurzen Freude aufpassen muss, dass die Stimmung nicht ins Gegenteil kippt, das dann aber gleich für x Tage (oder Wochen, Monate…) Oder wenn ich zu wenig geschlafen und zu wenige Pausen gemacht habe. Oder, oder, oder… Nun ja, vielleicht ist der „Kater“ morgen vorbei. Ich hoffe es.
Gerade rief mein Papa an: Sonntag gibt es wieder leckeres Essen von meiner Stiefmutter und vielleicht sogar ein paar Knuddeleinheiten von Lucy, der Katze. Wenn sie will. Spätestens also am Sonntag wird es mir besser bzw. stabiler gehen, ganz sicher.
Buch geschrieben – Reaktionen
Mein Umfeld nimmt es auf jeden Fall sehr positiv auf, dass ich das Buch geschrieben habe. Die ersten Reaktionen reichten von „Wow, die Leseprobe hat mich schon beeindruckt!“ bis hin zu „Finde ich klasse, dass du umsetzt, was du dir vornimmst!“.
Was zu den allerschönsten Reaktionen gehört: Überraschend haben sich einige liebe Menschen bei mir gemeldet, mit denen ich bereits eine gute Weile keinen Kontakt mehr hatte, als ich in meiner WhatsApp-Statusmeldung das Buch zeigte. Sowas übertrifft meine Erwartungen total! Und ich freue mich, wenn ich demnächst mit einigen einen Kaffee trinken gehe oder zum Spazieren treffe.
So oder so – es hat sich gelohnt!
Und du, komischer Kater, gehst jetzt mit mir zocken. Wir haben unseren Kult auszubauen und Abtrünnige zu bekehren…
von Yvonne Hensgen | Juni 15, 2024 | Beruf, Karriere, Zukunft
Ende Mai endete das Coaching zur Selbstständigkeit. Ich vermisse die Gespräche mit Frau Kolz von E.U.L.E. e.V., die mich durch ihre Fragen immer wieder zu mehr Klarheit brachte. Schon seltsam, wenn man es eigentlich umgekehrt kennt (außer in der Therapie). Jetzt geht es für mich an die eigentliche Arbeit, die Vorbereitungen zur Selbstständigkeit. Oder viel mehr: Damit ich mit mit gutem Gewissen und bereits ein wenig im Gepäck selbstständig machen kann.
Die Vorbereitungen zur Selbstständigkeit beginnen
1.) Schreibe das verdammte Buch fertig!
Nein, so extrem ist es nicht, aber mir spukte gerade der Titel eines Buches durch den Kopf. Oder war es ein Artikel, den ich gelesen habe? Hilfe, ich weiß es nicht mehr, ist jetzt aber auch zweitrangig.
Warum das Buch für mich eine Voraussetzung ist?
Ganz einfach: Ich habe Schwierigkeiten, für „mich selbst“ Werbung zu machen, also benötige ich ein Thema oder ein Produkt. Außerdem will ich etwas vorweisen, das über meine Berufserfahrung und das Studium hinaus geht. Ich will etwas, womit ich auch Menschen von meinen Kenntnissen überzeugen kann, die mich nicht kennen. Und womit geht das besser als mit etwas, das man geschaffen hat? Also Lese-, Anschauungsmaterial, ein Gesellenstück oder ähnliches. Mir gibt so etwas Sicherheit und mein Gegenüber kann somit besser einschätzen, ob ich etwas kann oder nur heiße Luft von mir gebe.
2.) Passe die Website an dein Angebot an!
Ja, denn noch erinnert sie mehr an meinen ursprünglichen Wunsch, ein Portfolio als Instructional Designerin zu zeigen. Meine Pläne haben sich geändert, also muss meine Website folgen. Plan: Autorin & Coach* im Bereich Veränderung und Neuanfang.
* Sorry, ich habe immer noch Schwierigkeiten mit dem eingedeutschten „Coachin“. Für mich ist „Coach“ nach wie vor ein englischer Begriff, der dementsprechend nicht gegendert wird. Und das, obwohl ich das Gendern unterstütze! 🙂
3.) Befasse dich endlich mit Social Media!
Außer Pinterest meide ich alle Plattformen (WhatsApp oder Signal zähle ich zu den Messengern). Seitdem mich Facebook erfolgreich davon überzeugt hat, dass zu viele seltsame Menschen mittlerweile zu aktiv Fakenews und anderen Müll verbreiten… *hust* Ja, so ist das mit den Urteilen.
Mittlerweile habe ich zumindest vorsichtig tastend meine Fühler in Richtung LinkedIn ausgestreckt. Scheint mehr nach meinem Geschmack zu sein, zumal sich dort dann auch wieder Fachwissen tummelt. Instagram könnte vielleicht noch in Frage kommen, wenn ich mich mehr auf Pins & co konzentriere.
Ich bin lerne. 😉
4.) Lerne 10-Finger-Schreiben!
Okay, nicht die Nummer 1 auf meiner Liste. Doch wenn ich künftig viel mehr Schreiben will, dann geht es vielleicht mit zehn Fingern schneller, obwohl ich dank eines Text-Multiuserdungeons in alten Zeiten (autsch, über 20 Jahre her!!!) schnell tippen lernte. Naja, zu langsam und mein Charakter starb, das ist schon ein guter Lernanreiz für mich. Gibt es Lernspiele fürs 10-Ginger-Schreiben? Muss mich gleich einmal erkundigen.
Und muss das vorher sein? Vielleicht ist es sinnvoller, erst das Buch zu beenden und dann damit zu beginnen, da ich am Anfang garantiert erst einmal sehr viel langsamer als jetzt sein werde.
5.) Lerne die Grundlagen des Newsletter-Marketings!
Das war vorher auch kein Thema für mich, obwohl ich sogar einige Newsletter abonniert habe. Wenn ich nach mir selbst gehe, dann sind mir seltenere Newsletter lieber, die mir dafür aber ordentlichen Inhalt bieten. Ich denke, das ist für mich schon einmal der wichtigste Punkt: Ich will nicht zuspammen. Schon gar nicht mit einem ständigem „kauf dies“, „kauf das“, „buche blablabla“. Sobald ein Unternehmen oder eine Person damit beginnt, bin ich weg. Und ich gehe einfach mal davon aus, dass es sehr vielen Menschen so geht. Lieber Qualität statt Quantität!
Trotzdem sollte es eine Einladung sein, ein Buch zu kaufen oder mich als Coach zu buchen… Schwierig. Ich glaube, die Grenze zwischen charmant beworben und gespamt ist teils fließend.
Das Erstellen eines Newsletters verschiebe ich aber ein wenig nach hinten. Es genügt mir bei den Vorbereitungen zur Selbstständigkeit, wenn ich erst einmal Informationen darüber sammele und die anderen Punkte erledige. Der Newsletter kann ein wenig warten.
Weitere Vorbereitungen zur Selbstständigkeit
- Blog aufbauen / Blogfahrplan
- Newsletterfahrplan (zumindest Ideen sammeln)
- Preise recherchieren
- Verträge verschiedener Buchplattformen ansehen
- Messetermine recherchieren
- Welche Frauennetzwerke gibt es hier in der Gegend?
- Welche Frauennnetzwerke im Internet?
- Kontakte aufbauen – online!!! (…und das außerhalb von irgendwelchen Spielen!!!)
- Obsidian weiter befüllen
(ist mein digitales zweites Gehirn, neben all den zweiten Gehirnen wie Notizbücher und der Ideenbox)
- Style Website / Buchcover / Social Media-Templates etc. festlegen
…und was mir noch so alles einfällt