von Yvonne Hensgen | Dez. 19, 2023 | Game-based Learning, Storytelling
Oh ja, die Lernreise in unserem Bootcamp zum Digital Learning Developer geht weiter. Keine Müdigkeit vortäuschen, Woche für Woche gibt es Neues und eine weitere Herausforderung wartet. Eine davon forderte von uns ein szenariobasiertes Learning, das möglichst Storytelling und game-based Learning beinhaltet – und in einfacher Sprache erstellt werden sollte.
Mit genial.ly setzte ich diese Herausforderung um:
„Die Geister, die ich rief – Schatten über der Inspiration“.
Thema: Inspiration und Kreativitätstechniken
Am Anfang sitzt diese Dame hier im Büro und unterhält sich mit dir. Sie klagt, dass sie jede Woche ein neues Projekt hat und dafür Ideen benötigt, aber es fällt ihr immer schwerer, diese Ideen zu bekommen. Dadurch wächst natürlich der Druck.
Um ihre Inspiration zu befreien, will sie einen alten Park besuchen und sie bittet dich, sie dabei zu begleiten.
Durch das Learning kann man auf verschiedenen Wegen gehen, wobei man auch einige Kreativitätstechniken sowie die Phasen der Ideenfindung kennenlernt. Das Ganze erhalten die tapferen Inspirationssuchenden auch als Workbook, mit dem sie künftig arbeiten können, wenn sie wollen. Hier kann das Workbook im pdf-Format heruntergeladen werden: Workbook_
Und hier geht es zum E-Learning.
Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß damit und hoffe, dass damit auch Deine Lernreise weiter geht!
von Yvonne Hensgen | Nov. 29, 2023 | Game-based Learning, Storytelling
Wow, in unserem Bootcamp geht es Schlag auf Schlag. Nachdem wir Articulate Rise und Storyline kennenlernten, ist seit Mitte letzter Woche genial.ly dran. Unsere Herausforderung: Erstelle einen Kurs mit game-based Learning. Game-based? Learning? Ja, genau, der Kurs sollte nicht nur etwas beibringen, sondern auch noch Spaß machen.
Aber jetzt mal… Was genau ist „game-based Learning“?
Game-based Learning
Learning = lernen, aber auch das (Er)Lernen; in diesem Fall ein E-Learning, ein Onlinekurs oder auch als „digitaler Kurs“ bezeichnet
Game-based = basierend auf einem Spiel
Bei dem Onlinekurs handelt es sich als um ein „Digital Game-based Learning“, will man das komplette englische Wortungetüm beim Namen nennen. Wobei unsere deutschen Entsprechungen ja genauso ausarten, während das altbekannte Wort „Lernspiele“ eher an all das altbackene Zeug erinnert, das wir bereits als Schüler gnadenlos langweilig fanden.
„Pädagogisch wertvoll“ oder lehrreich schließt jedoch nicht den Spaß aus. Wie viele lernen erst beim Zocken wirklich englische Vokabeln, weil sie sonst im Spiel nicht weit kommen? Ich kann zwar nicht mit zehn Fingern tippen, aber doch recht schnell. Warum? Weil ich ein textbasiertes Multiuser-Dungeon spielte, bei dem mein Charakter schnell starb, wenn man zu langsam tippte. Und was ist zum Beispiel das gute alte Schach? Logiktraining und Vorausdenken-Lernen vom Feinsten.
Seltsamerweise ist spielen aber, egal wieviel man lernt, viel spaßiger als jede nomale Hausaufgabe oder die meisten PowerPoint-Vorträge. Genau das versucht sich das game-based Learning zunutze zu machen.
„Digital Game-based Learning“ – locker zu erstellen?
Würde mich nicht wundern, wenn nun einige da drüber stolpern und sich denken: „Och jo, so ein Spiel ist ja mal schnell erstellt.“ Sorry, nein.
Hier gibt es die gleichen Kriterien wie bei jedem Kurs und jedem Kursmaterial, das benötigt wird:
Wer ist überhaupt meine Zielgruppe?
Wen habe ich im Kopf – Kinder? Jugendliche? Erwachsene? Senior*innen? Ist es für die Schule, die Uni, für die Ausbildung, eine Schulung im beruflichen Kontext, privat…? Und und und. Da gibt es schon einige Unterschiede!
Was will ich denn vermitteln? Lernziele?
Nur wenn ich das genau definieren kann, ist eine klare Planung möglich. Was sollen die Lernenden denn mitnehmen?
Und dann folgen noch weitere Punkte wie:
- Dauer
- Medien (Video, Hörbuch, Text… eventuell auch, was davon nicht)
- Struktur, Aufbau – Was sind die Grundlagen, was erfolgt danach? Welches Vorwissen ist vielleicht vorhanden?
- Design (damit alleine kann man bereits ein ganzes Fass aufmachen)
- Zugänglichkeit (Internet, Intranet, öffentlich zugänglich, passwortgeschützt…)
- möglichst eine intuitive Bedienung, einfach zu lernen / erfassen
usw.
Wenn das erst einmal klar ist, dann folgt erst der Gedanke: „Und wie bringe ich das nun in einem Spiel unter?„
Digital Game-based Learning – jetzt wird’s spielerisch
Darüber gibt es ganze Bücher. Daher nenne ich hier nur einige Beispiele, die Ihr dann in meinem game-based Learning „Ein richtig gefährlicher Job“, nachvollziehen könnt, wenn Ihr wollt. Ihr findet es unter dem Punkt Sicherheit und Vorsorge unter den Lern-Nuggets (also hier) oder bei genial.ly. Dafür hier klicken: zu genial.ly
- Am Anfang ist noch unklar, was Ben, dem Protagonisten passiert ist. Er ist im Krankenhaus, hat eine Kopfwunde, die genäht werden musste, und erinnert sich nicht mehr. Auf seiner Arbeitsstelle versucht er, das herauszufinden. = Story überlegen! Storytelling! In diesem Falle: „Wie kann ich das Thema Arbeitssicherheit bewusst machen?“ Denn im Arbeitsalltag geht das oft unter.
- Diese betritt er am liebsten durch den Notausgang statt durch den Haupteingang. Der ist jedoch versperrt. Das Hindernis ist nur durch die Beantwortung von Fragen aus dem Weg räumbar. = Wissensvermittlung + spielerische Herausforderung
- Im Flur des Erdgeschosses können die Lernenden dann selbst entscheiden, welche Punkte sie ansteuern, um mehr herauszufinden. Fünf stehen zur Auswahl. Auch „Sackgassen“ sind dabei. = teils Wissenvermittlung, Storytelling + zwei Herausforderungen sind auch hier dabei
- Mit dem Fahrstuhl gelangt man ins Obergeschoss, wobei auch hier zunächst ein Flur ist. Inklusive der Möglichkeit, wieder nach unten zu gelangen, stehen erneut fünf Punkte zur Auswahl. Wobei das Erste gleich im Flur stattfindet („Flurfunk“), wo sich Ben mit Kolleg*innen unterhalten kann. = siehe oben
- In sein Büro gelangt Ben nur, wenn das richtige Passwort eingegeben wurde. = vorher aufmerksam sein
- Im Büro versuchen Spieler*in und Ben dann nach Hinweisen, um am Ende nachvollziehen zu können, weshalb Ben anfangs im Krankenhaus war. = Story + Herausforderung + indirekt ein klein wenig darauf hinweisen, dass Leichtsinn im Krankenhaus enden kann
- Ebenso versucht sich Ben daran zu erinnern, über welche Themen rund um die Sicherheit am Arbeitsplatz er gestolpert ist. = Wiederholung durch ein Quiz
Fazit
Mir machte es viel Spaß, diesen Kurs zu erstellen, wobei es eine richtige Herausforderung war:
- überhaupt erst einmal: Die neue Software kennenlernen! Und ihre Tücken…
- Thema finden
- Zielgruppe + Lernziele definieren
- Story erfinden, anhand der die Lernziele erreicht werden können
- grobes Storyboard zum Ablauf erstellen
- für ein Design, einen Stil, eine Stimmung entscheiden
- Texte erstellen
- Rätsel erstellen bzw. auch Anregungen holen
- mit der Bild-KI Bilder erstellen, die möglichst einen einheitlichen Look haben + zur Story passen
- überprüfen, ob alles funktioniert, durchspielen usw.
- Nachbesserungen 😉 (klar, immer)
- online stellen + für die Bewertung einreichen
- Deadline: eine Woche, Abgabe am letzten Tag
Und nun bin ich einfach nur platt. Aber ich bin mir sicher, dass ich mit genial.ly noch mehr erstellen werde!
Mal sehen, was noch alles geht.